Gemeinsam in Oberasbach

Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit
In einer Welt, in der nichts sicher scheint.
Gib‘ mir in dieser schweren Zeit
Irgendwas, das bleibt.


... so singt die Band Silbermond und trifft ein weit verbreitetes Gefühl in unserer Zeit. Alles verändert sich. Die Herausforderungen sind enorm. Corona, Klima, Kriege.
Das hat uns mitgenommen und nimmt uns mit. Wir sehnen uns nach Sicherheit und Klarheit. Und manchmal wünschen wir uns alte Zeiten zurück. Aber die kriegen wir nicht zurück. Und schon Jesus wusste: „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschaffen für das Reich Gottes.“ (Lukas 9, 26)
Das Leben ist nur vorwärts zu leben. Der Blick muss vorausgehen, damit er auch gegangen werden kann.
Auch in der Kirche stehen Veränderungsprozesse an. Stichworte dazu sind z.B.: Rückgang der Mitgliederzahlen und damit auch der Finanzen. Nötige Einsparungen. Ruhestandswelle der Pfarrersleute aus den „Boomerjahren“. Geringer theologischer Nachwuchs.

Auch Kirche muss sich Gedanken machen, wie sie diese Prozesse gestaltet. So ist von Seiten der Kirchenleitung für das Jahr 2026 eine neue Pfarrstellenverteilung angekündigt, nach der in den darauffolgenden Jahren landesweit 25% der Stellen abgebaut werden müssen.

Auch Oberasbach wird das treffen. Darum haben sich auch die drei evangelischen Gemeinden auf den Weg gemacht, über mögliche strukturelle Veränderungen zu reden und sie umzusetzen. Zwei Ansatzpunkte leitet dabei die Steuerungsgruppe aus Hauptamtlichen und Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern:

  1. Wir wollen lieber agieren als nur reagieren. Und
  2. Wir wollen so viel wie möglich erhalten und gewährleisten.

Was heißt das?

Alle Kirchengemeinden sollen pastoral versorgt bleiben, sprich: wer ein Anliegen hat (Taufen, Kirchlicher Unterricht, Konfirmation, Trauungen, Beerdigungen, Seelsorge, Begleitung), soll immer eine/n Hauptamtliche/n finden, die genau diese Anliegen aufnimmt, auch wenn insgesamt eine hauptamtlicheKraft auf Dauer fehlen wird.

  • Wohnortnah sollen Sie weiterhin Ansprechpartner in Pfarrbüros finden.
  • In jeder Kirche sollen weiterhin Gottesdienste gefeiert werden, auch wenn es womöglich ein neues Gottesdienstkonzept geben wird nach dem Motto: Bewährtes erhalten, Neues wagen. (Daran arbeitet eine Sondergruppe.)
  • Alle Gruppen und Kreise in den Gemeinden bleiben selbstverständlich bestehen. Einzig wird in Zukunft noch stärker darauf geachtet, dass neue Gruppen nicht auf eine Gemeinde beschränkt sind, sondern immer schon alle Oberasbacher Gemeindeglieder im Blick hat.
  • So sollen gemeinsame Aktionen in der Gemeinde immer mehr ausgebaut werden. Selbstverständlich bleibt, was sich bewährt hat: gemeinsame Gottesdienste wie z.B. an Himmelfahrt, gemeinsame Jugendarbeit in der Evangelischen Jugend und dem CVJM, Kooperationen in der Konfirmandenarbeit, gemeinsamer Gemeindebrief, die gemeinsame Kindergartenverwaltung durch KiTa-Geschäftsführerin Nicole Dietrich, ökumenische Zusammenarbeit im Diakonieverein.

Für all das braucht es nun aber auch strukturelle Veränderungen. Und so haben die drei evangelischen Kirchengemeinden Oberasbachs am 10. Juli folgenden Beschluss gefasst:

„Der Kirchenvorstand der Kirchengemeinde St. Lorenz bzw. St. Markus bzw. St. Stephanus beschließt, zum 01.12.2025 mit den Pfarreien St. Lorenz, St. Markus und St. Stephanus in Oberasbach eine gemeinsame Pfarrei mit dem Namen „Evangelische Pfarrei Oberasbach“ zu gründen. Das Hauptpfarramt ist das Pfarramt St. Markus. Die Pfarramtsführung der Pfarrei erfolgt durch die Pfarrperson in St. Lorenz.“

Erläuterung:
Dieser Verwaltungszusammenschluss zu einer Pfarrei bewahrt zunächst die Selbstständigkeit der einzelnen Kirchengemeinden, befördert aber ihre Zusammenarbeit entscheidend. Im Pfarramt St. Markus laufen die Fäden zusammen, während in den anderen Pfarrämtern immer noch Ansprechpartner*innen zu finden sind. Pfarrerin Büttner koordiniert und leitet die Pfarrei ab 1. Dezember 2025.


Damit versprechen wir uns, weitere Schritte der Zusammenarbeit gehen zu können und damit Einigkeit zu leben, wie sie Paulus auch für seine Gemeinden beschworen hat:
„Gott gebe euch, dass Ihr euch untereinander einig seid – so wie es Christus Jesus angemessen ist.“ (Römer 15,5)


Im Namen der Kirchenvorstände von St. Lorenz, St. Markus und St. Stephanus
Thorsten Badewitz, Alexandra Büttner, Martina Hessenauer, Berthold Kreile, Thomas Meister